Eigentlich… hätte es eine sorglose erste Saisonausfahrt der Oertze Piraten werden sollen, aber manchmal kommt es dann doch anders, als man denkt!
Hier ahnt noch niemand, was die nächsten Stunden bringen.
Pünktlich um 10.00 Uhr starteten acht Freibeuter und eine Piratenbraut am Sonntag, 17.03.2024 am Dörfergemeinschaftshaus die Motoren ihrer Maschinen, um bei strahlendem Sonnenschein – aber doch recht frischen Temperaturen – die erste Ausfahrt dieses Jahres in Angriff zu nehmen.
Eigentlich… war eine Tour von ca. 40 km Länge geplant mit dem Sportplatz Oerrel als Ziel, wo ein stärkendes Piratenmenü schon vorbestellt war.
Doch bereits nach drei Kilometern kam es am Fuße des Kreutzer Bergs zum ersten Zwangshalt: Einem Piraten war doch glatt die komplette Zündkerze nebst Stecker aus dem Zylinderkopf geflogen!
Gibt’s das denn???
Allgemeine Ratlosigkeit macht sich breit.
Schnell war der Entschluss gefasst: Ein Pirat fährt schnell nach Hause, holt einen neuen Zylinder für die feldmäßige Instandsetzung und bringt – rein vorsichtshalber – auch ein Abschleppseil mit. Dass dann das Mofa des Teileholers zuhause nicht mehr ansprang und er auf ein Ersatzgefährt umsteigen musste, sei hier nur am Rande erwähnt.
Schließlich wurde der Plan des Zylinderwechsels in freier Wildbahn verworfen und der Liegenbleiber den kurzen Weg zurück nach Trauen geschleppt, um dort ebenfalls das Gefährt zu tauschen:
Eigentlich… ganz gut, wenn man den Mobilitätsservice gleich mitgebucht hat!
Bei der Wiederabfahrt dann eine Störung beim nächsten Mofa: schnell den Vergaser zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut, doch so richtig gelöst war das Problem mit der Spritversorgung nicht. Letztendlich musste der betroffene Pirat überwiegend in gebückter Haltung weiterfahren, um während der Fahrt immer mal wieder durch Betätigung des Tupfers für genügend Kraftstoff zu sorgen. Dass sich an diesem Mofa später auch noch der Kraftstoffschlauch lösen sollte, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand!
Und das bei den Spritpreisen…
Da die Zeit schon recht fortgeschritten war, wurde die Fahrtstrecke erheblich verkürzt. Schließlich wollte man den Wirt in Oerrel ja nicht übermäßig warten lassen.
Eigentlich… hatten wir jetzt genug Pech für heute, dachten alle, als bei einem weiteren Gefährt auf holperiger Strecke der Deckel des Werkzeugfachs verloren ging, aber nach kurzer Suche gefunden und wieder montiert werden konnte.
Eigentlich… ist man ja ganz schön spät dran. Aber Pause muss sein!
Doch weit gefehlt, das Drama ging weiter! Ausgerechnet am Präsidentengefährt hakte für den Rest der Strecke regelmäßig der Vergaser-Schwimmer, was den Piratenchef schlussendlich im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie zwang: bei einem seiner vielen Versuche, das Mofa wieder zu starten, sprang die Kette ab, verklemmte sich und zwang den Oberpiraten zu einer eleganten Rolle über die Schulter auf Gott sei Dank halbwegs weichem Waldboden – Haltungsnote: 6,0!
Hier ist die Kette noch da, wo sie hingehört.
Nachdem – übrigens höchstens 1.000 m vor dem Ziel – auch ein weiteres Mofa nur mit Mühe am Laufen gehalten werden konnte, schleppten sich die betroffenen Fahrer mit ihren Maschinen zurück nach Trauen, um dann per PKW zum Sportplatz nachzukommen.
Jetzt kann uns nur noch ein ordentlicher Imbiss retten!
Die verbliebene Piratengruppe kam ohne weitere Ausfälle am Ziel an, um sich dort mit wahrlich riesigen Currywürsten zu stärken. Geraume Zeit später trafen dann endlich auch die Nachzügler ein – sie hatten auf der Fahrt zum Heimathafen nochmals versucht, die ausgefallene Maschine wieder zum Laufen zu bekommen.
Auch die Nachzügler haben es geschafft.
Der Heimweg verlief dann Gott sei Dank ziemlich unspektakulär, wenn auch einer der Fahrer (der mit dem Tupfer!) nur gaaaanz langsam wieder in Fahrt kam. Bei der anschließenden kurzen Nachbesprechung im Präsidentenpalast kam man im Wesentlichen zu folgenden Erkenntnissen:
Eigentlich… hätte es bei strahlendem Sonnenschein doch etwas wärmer sein können.
Eigentlich… kann man so viel Pech auf einmal gar nicht haben: so massierte Probleme gab es bisher noch nie – bei künftigen Fahrten kann es nur besser werden.
Eigentlich... war es letztendlich doch ein schöne und vor allem spannende Fahrt.
Eigentlich... gut, dass das alles bei diesem Ausflug passiert ist und nicht am Karsamstag bei der ohnehin schon anstrengenden Kontrollfahrt auf dem Kartoffelweg.
Eigentlich… müssen am Karsamstag die Maschinen nämlich laufen, denn dann werden die Piraten von der Presse begleitet. Und wer blamiert sich da schon gerne…