Mit einem zwölfköpfigen Team haben am 7. und 8. September die Oertze Piraten am 24-h-Mofarennen in Munster teilgenommen. Fast ein Jahr lang war an vielen langen Schrauberabenden an dem benötigten Rennmofa gewerkelt worden.
Flaggenparade
Bereits am Freitag vor dem Rennen wurde das Fahrerlager im Gewerbegebiet Ilster bezogen. Das aufgebaute Zelt war sowohl Werkstatt als auch Aufenthalts- und Ruheraum für das Team.
Jetzt wird’s ernst!
Pünktlich um 10.00 Uhr wurde das Rennen mit insgesamt 32 teilnehmenden Teams gestartet; die Oertze Piraten-Maschine mit der Startnummer 1252 (in diesem Jahr wurde Trauen erstmals urkundlich erwähnt!) lag gleich im vorderen Feld.
Wir sprengen alle Ketten!
Doch dann schlug das Schicksal heftig zu: Innerhalb von nur knapp drei Stunden riss ganze fünf Mal die Mofakette! Der Schaden ließ sich zwar jedes Mal schnell und professionell beheben, es stellte sich nur die Frage, wie lange die mitgeführten Ketten und Ersatzteile reichen würden.
Ob das bis zum Rennende reicht???
So machten sich zwei Piraten auf zum Heimathafen in Trauen, um von allen verfügbaren Piraten-Mofas die Antriebsketten einzusammeln – das sollte dann wohl bis zum Ende des Rennens reichen. Hierdurch offensichtlich eingeschüchtert, hielt die zuletzt montierte Kette übrigens klaglos bis zur Zieldurchfahrt durch!
Fordernd für Mensch und Material
Das Fahren auf der 555 m langen Gelände-Rennstrecke forderte Fahrern und Maschinen einiges ab, so dass sich die insgesamt fünf Fahrer des Oertze Piraten-Teams meist in einem 30 – 45-Minuten-Rhythmus abwechseln mussten.
Besuch aus der Heimat
Mit kleinen und großen Wartungsarbeiten und Reparaturen sowie Schmieren, Ölen und Nachtanken waren auch die Mechaniker im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Uhr gut beschäftigt.
Ohne Verpflegung keine Bewegung
Gleichzeitig sorgte das Kantinenteam dafür, dass niemand hungrig oder durstig blieb.
Fahrerwechsel während der Nacht
Da es sich im Verlaufe des Abends und der Nacht doch erheblich abkühlte und außerdem die Rennstrecke ca. 10 m am Teamzelt vorbei führte, kam niemand so recht dazu, für längere Zeit ein Auge zu schließen.
Operation am offenen Herzen
Um kurz vor fünf Uhr waren dann plötzlich alle hellwach: Der Motor des Piratenmofas hatte keine Leistung mehr! Das bedeutete: vorzeitiges Rennende oder Kolbenwechsel. Natürlich entschieden sich die Schrauber für die zweite Möglichkeit und wechselten „mal eben“ in sage und schreibe 46 Minuten unter feldmäßigen Bedingungen den Kolben. Dass dafür der Mofamotor teilweise zerlegt werden musste, sei hier für technisch weniger Versierte nur am Rande erwähnt.
Nach erfolgreich verlaufenem Leistungstest ging es im Morgengrauen wieder auf die Rennstrecke – selbstverständlich hielt der reparierte Motor bis zur Zieldurchfahrt durch!
Dem Morgen graut!
Alles fieberte bereits dem Rennende entgegen, als gegen neun Uhr noch einige Schweißarbeiten notwendig wurden – die immer buckeliger werdende Rennstrecke hatte den Mofarahmen doch erheblich belastet.
Tobi reitet die 1252 durchs Ziel
Pünktlich um 10.00 Uhr nach einer Renndauer von 24 Stunden wurde die karierte Flagge geschwenkt und die Oertze Piraten hatten das selbst gesteckte Ziel erreicht: Zieldurchfahrt mit laufendem Motor!
Als bei der Siegerehrung dann bekannt gegeben wurde, dass die Oertze Piraten in ihrer Startklasse den 4. Platz von 12 teilnehmenden Mannschaften und den 10. Platz in der Gesamtwertung belegt hatten, war verständlicherweise der Jubel groß! Eine so gute Platzierung bei der ersten Rennteilnahme überhaupt hatte niemand zu erhoffen gewagt.
Das Team – fast komplett
Dieser Erfolg beflügelte natürlich für den anschließenden Abbau und Rücktransport des Teamzeltes und die ersten Überlegungen, ob man denn im nächsten Jahr vielleicht erneut…
An dieser Stelle sei auch den großzügigen Sponsoren gedankt, die mit Sach- und Geldspenden die einjährigen Vorbereitungen und das Rennen selbst erheblich unterstützt haben!!!