U.a. entnommen aus „Die Gemeinde Trauen im Wandel der Zeit“
Das Haus „Vorwerk 1“ stand auf dem Gelände des heutigen Schweinemast-Betriebes Hof Lammers.
Vorwerk 1
Es wurde um 1900 erbaut, ist also 20 Jahre älter als die fünf Häuser der „Alten Siedlung“ Trauen, die erst 1919 / 1920 entstanden. Wer den Bau des stattlichen Hauses in Auftrag gab, ist mir (noch) nicht bekannt. Bekannt dagegen ist, dass es im 1. Weltkrieg als „Unterkunft“ für kriegsgefangene russische Offiziere diente. Die Bewacher waren in einem daneben stehenden kleineren Gebäude untergebracht.
Während des 2. Weltkrieges waren hier wiederum Kriegsgefangene untergebracht. Nach 1945 (Besitzer war mittlerweile die Kartoffelzucht Gebr. Böhm) wohnten in Vorwerk 1 mehrere Familien zur Miete. Im Oktober 1953 waren es die Familien Rutsatz, Halpap, Ollmann und Paul.
Familie Zummach
Manfred Rutsatz
Der Abriss des Hauses erfolgte im Zuge des Aufbaus der Schweinemastanlage.
Das (grüne) Haus „Vorwerk 2“ steht auf dem Gelände des heutigen Schweinemast-Betriebes Hof Lammers.
Vorwerk 2 - 1938
Vorwerk 2 - 1957
Es wurde, wie das Haus Vorwerk 1, um 1900 erbaut. Auch hier ist nicht bekannt, wer den Bau des Hauses in Auftrag gegeben hat und ob es eine Verbindung zwischen diesen beiden Häusern gab.
In den 20er und 30er Jahren nutzte der „Trauener Hof“ (jetzt Lammers) Vorwerk 2 als Lagerraum. In den Jahren 1948 / 1949 bewohnten Celler „Zuchthäusler“ das Gebäude, die ihre Strafe als Arbeitsdienst in der Landwirtschaft und in der Forst abzuleisten hatten.
Anfang der 50er Jahre baute die Kartoffelzucht Böhm Vorwerk 2 zum Wohnraum um. Von März 1951 bis 1965 wohnte dort die Familie Tews. Siegfried Tews: „Im oberen Stockwerk standen noch die Doppelbetten der Häftlinge und die Fenster waren vergittert.“
Bis Ende des Jahres 2012 war das Haus Vorwerk 2 (jetzt Eugen-Sänger-Str. 41) noch bewohnt.