Das war eine Premiere wie ein Paukenschlag!
Am Samstag, dem 28. März 2015 fand in der Mehrzweckhalle Trauen zum ersten Mal eine Theateraufführung statt. Ortsvorsteher Jürgen Kirsch hatte bereits im vergangenen Jahr den Kontakt zur Becklinger Laienspielgruppe vermittelt. Und so gastierte die „Bekler Speeldeel“ auf Einladung des Fördervereins der Dorfgemeinschaft Altgemeinde Trauen mit dem plattdeutschen Theaterstück „Peter kümmt inkognito“.
Innerhalb von nur zwei – allerdings sehr arbeitsreichen – Abenden in der vergangenen Woche hatten an die 20 Freiwillige die Mehrzweckhalle für dieses Ereignis vorbereitet. So musste diesmal nicht nur das gesamte Sportgerät in Umkleideräumen und in der zum Glück ausreichend großen Dorfscheune untergestellt sowie das obligatorische Tarnnetz aufgehängt werden. Nein, für die Vorstellung musste auch die Bühne nach vorn um über einen Meter verlängert werden. Durch die hierfür eingebrachte Konstruktion aus vorhandenen Holzbeständen wurde die Bühne gleichzeitig um ca. 30 cm erhöht, so dass auch Zuschauer aus den hinteren Stuhlreihen mühelos das Geschehen auf der Bühne verfolgen konnten.
Bereits seit Ende Februar waren an verschiedenen Stellen in Trauen und Kreutzen, aber auch in Munster, Faßberg und Müden Eintrittskarten verkauft worden und so füllte sich die Mehrzweckhalle nach Öffnung der Türen rasch. Schnell stand fest: Mit genau 163 Zuschauern und Zuschauerinnen war die Halle buchstäblich bis auf den letzten Platz gefüllt! Mit dieser überwältigenden Resonanz hatten selbst die optimistischsten Organisatoren und Helfer nicht gerechnet.
Nach kurzer Begrüßung des Publikums durch den Ortsvorsteher und einer anschließenden Einleitung durch ein Mitglied der Speeldeel (letzteres selbstverständlich schon „op Platt“) öffnete sich der Vorhang für eine Kriminalkomödie, die es wahrlich in sich hatte. In einer Flut von Verwechslungen und Gaunereien galt es, den Überblick zu behalten; natürlich spielte auch die Liebe eine große Rolle.
Dabei verstand die Bekler Speeldeel ihr Handwerk wirklich meisterhaft. Das wurde vom Publikum mit häufigem Applaus auf offener Szene belohnt. Vor allem, wenn die „Kööksche“ Frieda mit geschwungener Bratpfanne den Fortgang des Geschehens im Gasthaus „Schnuckenheide“ schlagkräftig beeinflusste, erfüllte schallendes Gelächter aller Anwesenden den Saal. Gleiches galt bei den herzerfrischenden Dialogen und sportlichen Aktivitäten des „etwas“ seltsamen Studienratsehepaars Winzel.
Nach zwei Stunden waren alle Spitzbuben überführt und es kam zum Happy End, dem alle im Saal entgegengefiebert hatten. Auch die in erfreulich großer Zahl anwesende „junge Generation“ hatte dabei wirklich keine Mühe, dem spannenden, in gut verständlichem Plattdeutsch vorgetragenen Stück zu folgen.
In den beiden Pausen und nach dem Schlussvorhang verkauften fleißige Helfer und Helferinnen erfrischende Getränke und herzhafte Schmalzbrote, so dass neben der angebotenen geistigen Nahrung auch die körperliche Stärkung nicht zu kurz kam.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Alle, die bei diesem gelungenen Abend nicht dabei waren, haben wirklich etwas verpasst. Aber der Vorstand des Fördervereins und die Mitglieder der Bekler Speeldeel waren sich in einem ersten Abschlussgespräch einig, dass man alles daransetzen wird, auch im nächsten Jahr eine Vorstellung in Trauen einzuplanen – dann natürlich mit einem neuen spannenden Theaterstück!