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Vortrag "Patientenverfügung und Palliativmedizin"

Patienverfuegung

 

Mit einem Vortrag zu den Themen „Patientenverfügung“ und Palliativmedizin“ wurde am 16. März 2018 die Reihe von Informationsveranstaltungen im Dörfergemeinschaftshaus „Alte Schule“ fortgesetzt. Der Vorstand des Fördervereins hatte mit dem in Munster als Allgemeinmediziner praktizierenden Dr. Armin Richert einen ausgewiesenen Fachmann für diese Themen gewinnen können.

Allgemeinverständlich und immer wieder mit praxisnahen Beispielen verdeutlichend ging der Vortragende vor über 30 Zuhörern und Zuhörerinnen zunächst auf die Bedeutung und Rahmenbedingungen der Patientenverfügung ein. Mit diesem Dokument soll bestimmt werden, wie mit einem nicht mehr entscheidungsfähigen Patienten, bei dem der Sterbevorgang unumkehrbar eingesetzt habe, umgegangen werden soll. Wichtig sei zu wissen, dass in einem akuten Notfall jeder Arzt dennoch die zu Gebote stehenden Reanimierungsmaßnahmen ergreife – völlig unabhängig vom Vorhandensein einer Patientenverfügung.

 

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Dr. Richert empfahl den Anwesenden, eine solche Verfügung möglichst in enger Abstimmung mit den Angehörigen und vor allem mit dem jeweiligen Hausarzt zu erstellen und zu unterschreiben. Eine Hinterlegung von Kopien der Patientenverfügung beim Hausarzt und bei den Verwandten halte er für sinnvoll. Entsprechende Vordrucke seien bei jedem Hausarzt erhältlich, beispielhafte Formulierungen finde man aber auch im Internet.

Abschließend wies Dr. Richert darauf hin, dass es sinnvoll sei, über die Patientenverfügung hinaus weitere Vorsorgemaßnahmen für „den Fall der Fälle“ zu treffen: Als Beispiele nannte er die Vorsorgevollmacht, mit der z.B. Angehörige bevollmächtigt werden, in einer Notsituation alle oder bestimmte Rechtsgeschäfte für den nicht mehr entscheidungsfähigen Patienten zu erledigen. Wichtig sei zusätzlich eine entsprechende Bankvollmacht, da Bankgeschäfte nicht durch die Vorsorgevollmacht abgedeckt seien.

 

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Im zweiten Teil seines Vortrages ging Dr. Richert auf die palliativmedizinische Versorgung ein. Er erläuterte anschaulich die Arbeitsweise des Palliativnetzwerkes Heidekreis, in dem ca. 30 Palliativmediziner (für Munster: Dr. Richert selbst) in enger Zusammenarbeit mit speziell qualifizierten Palliativpflegediensten schwerstkranken Menschen ein würdevolles und schmerzfreies Leben und Sterben ermöglichen und sie – wenn gewünscht – solange wie möglich zu Hause pflegen. Wenn die ambulante Pflege nicht mehr möglich sei, stehe u.a. die Palliativstation im Kreiskrankenhaus Walsrode zur Verfügung, mit der das Palliativnetzwerk Heidekreis hervorragend Hand in Hand zusammenarbeite. Die Arbeit des Netzwerkes werde auf Wunsch des Patienten ergänzt durch ehrenamtlich tätige Hospizdienste. Grundsätzlich solle die Palliativmedizin durch den jeweiligen Hausarzt initialisiert werden; anschließende Ansprechpartner seien für Patienten und Angehörige die jeweiligen Pflegedienste.

Nach Ende des Vortrages ging Dr. Richert ausführlich auf die regen Fragen und Anmerkungen aus der Zuhörerschaft ein, die die individuelle Betroffenheit aller Anwesenden deutlich machten. Er schloss mit der dringenden Empfehlung, im eigenen Interesse und zur Entlastung der Angehörigen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten zu erstellen: „Dieses Thema betrifft wirklich Jeden!“ Darüber hinaus legte er den Zuhörern und Zuhörerinnen ans Herz, Organspendeausweise auszufüllen und mitzuführen.

 

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Abschließend danke Dr. Carsten Emmann als 1. Vorsitzender des Fördervereins Dr. Richert für seinen wirklich sehr informativen und plastisch dargebotenen Vortrag zu diesen beiden wichtigen Themenbereichen. Als kleines Dankeschön übergab er unter dem Applaus Aller ein Exemplar der Dorfchronik „Die Gemeinde Trauen im Wandel der Zeit“. Viele der Anwesenden folgten seiner Einladung und verblieben noch zu anregenden Gesprächen im Dörfergemeinschaftshaus.