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Der Kreugerhoff

Der „Kreugerhoff" in Trauen 
entnommen u.a. aus dem Buch „Munster" von H. Peters
 
Da Trauen an der alten Heerstraße Hannover-Lüneburg lag, (in früherer Zeit auch als Trauener-Frachtweg bezeichnet) gab es schon früh einen "Krug" im Ort, um Fuhrleuten und fahrenden Gesellen Einkehr zu gewähren. Der Bauer Tewes hatte für den Ausschank eine kleine Stube eingerichtet und war nun der "Kreuger von Trauen", wonach sein Hof lange Zeit die Bezeichnung "Kreugerhoff" trug. Die Kruggenehmigung mußte alle 6 Jahre neu vom zuständigen Amt Ebstorf (ab 1852 Soltau) eingeholt werden. Die jährliche Pacht betrug 1 Taler und 12 Groschen.
 
Aus dem  "Ambt- und Erbregister des Fürstlichen Ambtes Ebstorff" verfertigt Anno 1668 ist überliefert, dass „die Krüger im Ambt Ebstorff (dazu gehörten auch Trauen und Munster) schencken Lüneburger und Ultzer Bier, nur die zwo Krüger in Ebstorff schencken Giffhornschen Bröhan (Gebräu) mit zu. Der Kreuger "Hanß Tewes zu Trawen" (ältere Bezeichnung von Trauen) hat jährlich 2 Rtl (Reichstaler) zu bezahlen".
 

Kreugerhof_TrauenDer Krug im 17. bis 19. Jahrhundert  - Hof Böhm Trauen

Der Umsatz muß erheblich gewesen sein, denn die Jahrespacht hatte der zuständige Amtmann in Ebstorf jetzt auf 3 Taler festgesetzt; das war die weitaus höchste Pacht in unserer Gegend.
Als zum Ende des 18. Jahrhunderts das Verkehrsaufkommen größer wurde, gedachte auch Bauer Hans Chr. Herrs einen Krug anzulegen und beantragte die Genehmigung in Ebstorf. Das allerdings forderte den Protest des alten KrügersTewes heraus, der nach Ebstorf pilgerte, um die Genehmigung zu verhindern. Das gelang ihm insofern, als der zuständige Amtmann die Pachtsumme auf 3 Taler anhob, worauf Bauer Herrs verzichtete, während Bauer Tewes 6 Jahre lang 3 Taler zu zahlen hatte.
 
In der Folgezeit ging das Kreugergeschäft stark zurück und Johann Wilhelm Menke, der inzwischen den Teweschen Hof erheiratet hatte, konnte die hohe Pacht nicht mehr aufbringen. Er beklagte sich beim Amt Ebstorf darüber, daß "die Krugnahrung kein Vorteil sei und der Ausschank nur Schaden brächte und Anlaß zum Borg gäbe". Der Amtmann hatte ein Einsehen und begnügte sich fortan mit der alten Pacht von 1 Taler und 12 Groschen.
1808 verstarb Bauer Menke und bald darauf brannte der Hof aus unbekannter Ursache nieder. Der Krug allerdings blieb dem Hof erhalten. Das Gebäude, das als Krug diente, ist 1970 abgerissen worden. Während des 2. Weltkrieges war darin noch eine Kantine untergebracht, die von Frau Käthe Crone bewirtschaftet wurde.
 

Trauen_Luftaufnahme_BoehmLuftaufnahme Hof Böhm Trauen aus den 50er Jahren