Bei großer Hitze trafen sich am Vormittag des 26. Juni 2022 acht Freibeuter – darunter zwei Amazonen – zu einer schon länger geplanten Ausfahrt zum Museumsdorf in Hösseringen. Noch ahnte niemand, dass diese Tour in die Geschichte der Oertze Piraten eingehen würde…
Startklar!
Kurz nach 10.00 Uhr wurden die Motoren gestartet und es ging los zunächst in Richtung Faßberg und Unterlüß. Bereits kurz hinter Gerdehaus muckte das erste Mofa (nennen wir es die „giftgrüne Mamba“) mehrfach. Noch hoffte man, dass ein „auf Verdacht“ durchgeführter Zündkerzenwechsel und gutes Zureden dauerhaft Abhilfe schaffen würden. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass das erst der Anfang einer ganzen Reihe von Technischen Halten und Vergaser-Reinigungen sein sollte. War da womöglich Goldstaub aus dem Tank ins Kraftstoffsystem gelangt???
Bereits in Unterlüß war also die nächste Zwangspause erforderlich. Als es nach – zunächst – erfolgreicher Wartung weitergehen sollte, streikte ein anderes Gefährt. Nach fast einstündigen Diagnose- und Reparaturversuchen musste dessen Fahrer leider aufgeben und per Telefon die Rückführung in die heimatliche Werft organisieren.
Vergaserreinigen kann zum Lebensinhalt werden!
Unterbrochen von weiteren Beinahe-Stillständen erreichten die verbliebenen sieben Piraten schließlich das Museumsdorf, wo erneut der Vergaser der „Mamba“ gründlich gereinigt wurde.
Vorbildlich: Tolle Out-Door-Werkstatt auf dem Zweiradparkplatz vorm Museum
Der Aufenthalt war wegen der schwül-heißen Witterung anstrengend, aber ausgesprochen interessant.
So gut möchte man’s auch haben…
Besondere Aufmerksamkeit fand dabei die Sonderausstellung „Mobilität auf dem Land – Fahrzeuggeschichten aus der Lüneburger Heide“.
Anhängergespanne haben eine ruhmreiche Tradition bei den Oertze Piraten...
Zum einen, weil sie im einzigen angenehm klimatisierten Gebäude auf dem Gelände zu bewundern war und zum anderen, weil das Motto „Rollen ist leichter als Tragen“ wie die berühmte Faust aufs Auge zu dieser Ausfahrt der Oertze Piraten passte.
Etwas erschöpft aber erkennbar glücklich!
Nach einer ordentlichen Stärkung mit Biergartenidylle ging es dann auf die Rückfahrt über Suderburg und Dreilingen. Zunächst forderte eine kilometerlange Kopfsteinpflasterstraße die Hintern der Ausflügler heraus. Die anschließende Schlingerfahrt über Tiefsandstrecken führte bei Manchem zu gehörigen Abweichungen aus der Senkrechten. Zu Details schweigt hier des Sängers Höflichkeit…
Kurz vor Faßberg meldete sich die „grüne Mamba“ nochmals zu Wort, bzw. sie gab keinen Mucks mehr von sich. Ein erneutes feldmäßiges Vergaserreinigen verlief – nun ja, sagen wir – etwas unglücklich.
Auf der Suche nach dem verlorenen Schatz
Gott sei Dank war es aber nur noch eine kurze Strecke bis Trauen, so dass der Mamba-Reiter das kurzfristig benötigte Ersatzteil recht schnell aus der heimatlichen Werkstatt holen konnte, während die restlichen Freibeuter und Piratenbräute die Pannenstelle vorschriftsmäßig absicherten.
Nach letztendlich erfolgreicher Reparatur ging es ohne weitere besondere Vorkommnisse auf die wenigen verbliebenen Kilometer zurück nach Trauen. Kurz vor 18.00 Uhr traf man glücklich im Heimathafen ein – nach 64 zurückgelegten Kilometern mit ausgesprochen hohem Abenteuerwert. Aber langweilig kann schließlich Jeder…
Schnell erholten sich alle bei Gegrilltem, leckeren Salaten und kühlem Piratentrunk, so dass sich der Blick in die nahe Zukunft richten konnte:
Eine der nächsten Ausfahrten soll am 6. August zum Motocross-Classic-Cup des MSC Munster auf dem Bergring in Hetendorf führen. Dann hoffentlich mit nicht ganz so vielen Überraschungen.