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Der Bahnhof Trauen und die Bahnverbindungen 
(entnommen u.a. dem Buch "Die Gemeinde Trauen im Wandel der Zeit")
28.09.1906: der Celler Kreistag beschließt eine GmbH zum Bau einer Kleinbahn von Celle nach Soltau, einschließlich einer Zweiglinie nach Munster, zu gründen.
25.07.1908: es wird die Gesellschaft mit der Kurzbezeichnung: "Kleinbahn Celle – Soltau – Munster" (CSM) gegründet.
22.04.1910: der Streckenabschnitt "Munster – Beckedorf – Celle" wird eröffnet.
Auszug aus der Schulchronik - Sültingen ( 3 ) 1910-1911:
"Seitdem fährt 8 mal der Zug durch unsere Gemeinde und hält bei Bedarf an zwei Orten: In Dethlingen und in Trauen"

bahnhof_dethlingentrauen_bahnhof1

29.10.1925: der Regierungspräsident erteilt die Erlaubnis, die Streckengeschwindigkeit von 30 auf 40 km/h zu erhöhen.
27.01.1944: Zusammenschluß der beiden Kleinbahnbetriebe der Region zur "Celler Eisenbahn AG", die am 10.07.1944 in die "Osthannoversche Eisenbahn" (OHE) aufgeht.

 

trauen_bahnhof
Während Fam. Rotheuler noch auf den Zug wartet, ...
 
 
trauen reisegruppe hat diese Gruppe bereits den Bahnhof verlassen.

 

Auszug aus der Schulchronik:
"25.02.1929: Eine Sensation im Winter!
Der Zug, der auf der Fahrt von Munster nach Beckedorf morgens um 7 ½ Uhr Trauen durchfährt, blieb im Schnee stecken und zwar ca. 200 m hinter dem Trauener Bahnhof. Das war ein Witz! Natürlich wanderte ich um 8 Uhr gleich mit meiner Oberstufe hin, um das Unglück staunend zu betrachten.
Ganz Trauen ist auf den Beinen, um Schnee zu schaufeln. Bis an den Leib reicht den Schauflern der auf die Strecke gewehte Schnee. Unsere Beine waren auch nicht lang genug, den Grund durch den Schnee zu erreichen. Im Packwagen des zwei Personenwagen langen Zuges wärmten wir uns an einem Ofen.
Um ca. 9 Uhr hatte man die Lokomotive freigeschaufelt. Sie musste zunächst nach Müden fahren, um Wasser zu holen. Hernach, ca. um 11 Uhr, holte sie die Wagen nach.
Der einzige Fahrgast, ein Jüngling namens Tegtmeyer aus Munster, half Schnee zu schaufeln. Die Schülerin Frieda Herrs, die in Hermannsburg die Schule besucht, war wieder nach Hause gegangen. Der Zug fuhr an diesem Tag noch eine Doppeltour. Mehr konnte er nicht schaffen. Um den Fahrplan kümmerte sich natürlich niemand."
 

Von 1946 bis 1970 fand der Fahrkartenverkauf in der Gaststätte "Zur Heideinsel" statt. 1970 wurde der Personenverkehr auf dieser Strecke eingestellt – seitdem rollt nur noch der Güter- und Militärverkehr.

In der Zeit der "Luftbrücke - Berlin" (23.06.1948 bis 11.05.1949) wird der "Bahnhof-Trauen" weltbekannt. Täglich werden in dieser Zeit per Bahn rund um die Uhr über 4.000 Tonnen Kohle aus dem Ruhrgebiet nach Trauen transportiert. Der Tagesrekord liegt am 28.01.1949 bei 4.500 Tonnen. Hier wird die in Säcke abgefüllte Kohle (von Hand!) aus den Eisenbahn-Waggons heraus auf Lastwagen verladen, zum Faßberger Flughafen gefahren und dort wieder in die "Kohle-Bomber" (Typ Skymaster C-54) für den Weiterflug nach Berlin verstaut.
 

Insgesamt sind in dieser Zeit 539.112 Tonnen Kohle von Faßberg nach Berlin geflogen worden!kohle_luftbruecke1

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Bilder: Förderverein "Luftbrücke Berlin", Faßberg
 
Zur Zeit der "Luftbrücke Berlin" ist eine D-Zug-Verbindung Frankfurt - Trauen eingerichtet worden. Von Frankfurt aus wurden während der Blockade überwiegend Nahrungsmittel nach Berlin geflogen ("Rosinen-Bomber").
 

Auch die in Trauen ansässige "Kartoffel-Zucht Böhm" wusste die Schienenstränge zu nutzen. Vom Trauener Bahnhof aus sind die Kartoffeln in alle Welt transportiert worden.

kartoffeln_boehm
 Das Foto zeigt eine Verladeaktion im Jahr 1962
 
Im Winter 1953/54 ist für die britischen Truppen im Ausbildungslager "Trauen Camp" und für den Truppenübungsplatz Munster Süd auf dem Bahnhof Trauen eine doppelte 80 Tonnen Kopframpe mit Verladegleisen und einem Umfahrgleis gebaut worden. Ein weiterer Ausbau zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit fand 1973 mit der Änderung der Weichenverbindungen und dem Bau je eines Abstell- und Umfahrgleises statt. 1974 folgte der Neubau eines Ausweichgleises und am 10.11.1980 erhielt der Bahnhof Trauen ein festes Dienstgebäude.
Verladebahnhof_trauenübende Truppe bei Verladetätigkeit (etwa 1968)
 
Die Anlage wird noch heute von übenden Truppen zur Verladung und Schienentransport von schwerem Gerät genutzt.

1. Allgemeines (von ca.1654 bis 1863)
 
Bevor 1863 das Schulhaus in Sültingen gebaut war, wurde der Unterricht jährlich wechselnd in einer Stube der Bauern von Trauen, Kreutzen und Sültingen abgehalten. Ab 1862 kamen auch die Kinder aus Dethlingen hinzu, die bis dahin mit Kohlenbissen einen eigenen Schulverband bildeten. Die Schulen, die in den Außendörfern in der Zeit zwischen 1654 und 1688 entstanden sein dürften, wurden im Durchschnitt von ca. 20 Kindern besucht.
Die Bezahlung der Lehrer war schlecht. Sie hatten wohl "Reihetisch", das heißt, sie wohnten und aßen abwechselnd bei den Bauern des Ortes der den Schulraum stellte, bekamen aber nur wenige Taler Bargeld jährlich, so dass sie Knechtsarbeit verrichten bzw. ein Handwerk ausüben mussten. Dagegen hatte es der Schulmeister aus Munster bedeutend besser, da ihm als Küster von der Kirche Nebeneinnahmen zustanden, darunter der Zins für die in seinem Hause aufgestellte Kirchenwaage, der einzigen im gesamten Kirchspiel.
 
Aber zurück zu den Außendörfern:
Es versteht sich von selbst, dass die Bauern, die verpflichtet waren sowohl den Schulraum als auch den Wohnraum für den Lehrer zu stellen, nicht gerade ihre besten Stuben zur Verfügung stellten. Häufig ist zu lesen, dass die Größe der Schulräume nicht ausreichte, diese sich schlecht lüften bzw. beheizen ließen und die Lichtverhältnisse (zu kleine Fenster) mehr als unzureichend waren. Auch ließ die Qualität der Schulmeister oft zu wünschen übrig.
 
In "Visitationsberichten" des zuständigen Superintendenten aus den Jahren 1669 bis 1688 wird Klage darüber geführt, dass in den Schulen der Außenbezirke die Schulmeister ihrer Aufgabe nicht immer gewachsen waren. Dort heißt es u.a.: "dass einer nicht lesen, ein anderer kein Wort schreiben, viel weniger einen deutschen Psalm singen könne". 1734 wird festgehalten, dass ein Lehrer aus Alvern "hölzerne Löffel schneidet und Imker ist, weshalb er im Sommer nur bis Ostern Schule halten kann, da er mit den Immen fort muß". "... auch Lehrer Brammer zu Trauen kann keine Sommerschule halten, da er mit den Bienen abwesend ist". In einem Bericht aus dem Jahre 1856 heißt es: "Nur im Wintersemester wird hier Schulunterricht ertheilt, im Sommer gar nicht. Gebildete Lehrer scheuen sich vor diesen Stellen, weil sie ein halbes Jahr brotlos sind".
 
2. Die Schule in Sültingen (von 1863 bis 1925)

Zum Bau des Schulhauses 1863 in Sültingen haben wahrscheinlich die vielen Unannehmlichkeiten, Wechsel des Schullokals, Umquartierung der Lehrer und die zum Teil katastrophalen Schulwege der Kinder geführt. Eine große Begeisterung für die neue Schule in Sültingen hat es jedoch nie gegeben.

schule_sueltingenSültinger Schule erbaut Anno 1863
Die Chronisten über die Sültinger Schule:
"Das Schulhaus liegt dem Hofe Sültingen sehr nahe. Es ist einfach gebaut. Zur Verunzierung desselben tragen nicht wenig die an das Haus angrenzenden Nebengebäude bei, welche sehr baufällig sind".
"Das Schulhaus, zu dem auch eine Wohnung gehört, hat eine Länge von 17 und eine Breite von 7 Metern. Das kleine Schulzimmer liegt im südöstlichen Teile desselben. Es hat eine Länge von 4,6, eine Breite von 4,3 und eine Höhe von 3,3 Metern. Es gewährt daher den nur normalen Raum für 30 Schulkinder".
"Das Schulzimmer hat zur Genüge Licht, jedoch sind die am Fenster sitzenden Kinder beim starken Froste nachteiliger Kälte ausgesetzt, namentlich, wenn der starke Ostwind beim Schneegestöber raset. Dann dringt der feine Schnee durch die unscheinbaren Ritzen der Fenster und es wird dann so kalt im Zimmer, dass die Betreibung des Unterrichts fast zur Unmöglichkeit wird, denn der kleine Ofen vermag dem Zimmer nicht hinreichende Wärme zuzuführen. Das sind unheimliche Stunden für den Lehrer und die Schüler".
"In den Regenzeiten sind die Schulwege und die Umgebung des Schulhauses sehr schlüpfrig, worin im wesentlichen der Grund zu diesem Übelstande liegt".
"Manchmal ist der Spielplatz nach starken Regentagen ganz mit Wasser bedeckt, so dass die Kinder beim Spielen häufig nasse Füße erhalten und sich leicht Husten und Erkältungen einstellten".
 
Hugo Engel, Lehrer von 1919 bis 1925 über die Schulwege:
"Es setzt starkes Schneegestöber ein. Die Wege sind so hoch verschneit, dass nur 4 Kinder erschienen sind".
"Das Schneeunwetter wird nicht minder. Das folgende Tauwetter führt der Gemeinde wieder deutlich vor Augen, wie unhaltbar die Sültinger Schulverhältnisse sind".
"Die Heide ist so tief verschneit, wie es in meiner Erinnerung nichts Ähnliches gibt. Wir erkennen keinen Weg mehr. Nur hier und dort die Birke, eine bekannte Föhre oder ein Wacholder am Weg zeigt ihn uns an. Überall bis an die Knie und manchmal gar bis an den Leib im Schnee. Das ist mühsam. Die Kleinen haben zu kurze Beinchen und kommen nicht mehr. Ich gebrauche eine Stunde zum Wege". (Anm.: Lehrer Hugo Engel wohnte in Trauen)

Spätestens hier muß den damaligen Schülern ein Denkmal gesetzt werden. Den weitesten Weg hatten die Dethlinger; ihr Weg führte über Trauen, da nur hier die Oertze überquert werden konnte. Eine direkte Verbindung von Dethlingen nach Sültingen gab es nicht. Wenn Lehrer Engel von Trauen nach Sültingen "eine Stunde zum Wege gebrauchte", werden die "Kleinen mit den zu kurzen Beinchen" wohl 2 Stunden benötigt haben. Vollkommen durchnässt stand dann der zwei- bzw. dreistündige Unterricht an, bevor man den beschwerlichen Rückweg antrat – eine heute unvorstellbare Leistung.

Die Zustände waren offenbar katastrophal. Erste Bestrebungen wurden laut, eine neue Schule mit Lehrerwohnung in Trauen zu errichten. Für den nötigen Schub sorgte der Consul A. Constantin , Chef der gleichnamigen Zigarettenfirma Constantin, der von 1919 bis 1920 Gutsbesitzer des heutigen "Hof Lammers" war. (Anm.: Constantin hat 1919 auch den Bau der "Alten Siedlung" ( 5 Doppelhaushälften und die Landesforstgärtnerei ) in Auftrag gegeben)
Am 22. Mai 1919 läßt der Consul durch seinen Administrator die Schenkung eines 2 Morgen großen Schulgrundstückes an der Straße Trauen - Dethlingen erklären. Darauf beschließt die Gemeindeversammlung mit 13 gegen 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen den Neubau der Schule. Gegen diesen Beschluß gab es auch erheblichen Widerstand - 2 weitere Jahre gingen ins Land. Inzwischen hatte die "Provinzial-Verwaltung" den Gutshof (heute Lammers) gekauft. Diese lässt im Mai 1921 auf Anfrage verlauten, dass sie im Falle der Verlegung der Schule von Sültingen nach Trauen die 1919 von Consul A. Constantin erklärte Schenkung des Grundstückes aufrecht erhalten will.
 
13. März 1923: "Ein Tag, der für unser Schulprojekt eine entscheidende Wendung brachte. Nach einer eingehenden Besichtigung der Schule und der Wege dahin, fand nachmittags auf Gut Trauen eine Sitzung unter dem Vorsitz des Reg.R. von Grävenitz statt, an der Vertreter der Regierung (Reg.Baurat von Steinwehr), das Landesdirektorium (Landesrat Heintze) sowie der hiesige Gemeinde-Aussschuß und der Schulvorstand teilnahmen".
"Landesrat Heintze machte den ganz neuen Vorschlag, das neue, jetzt von der Provinzial-Forstgarten-Verwaltung bewohnte Haus in Trauen (die Landesforst-Gärtnerei) mit Grundstück gegen das Schulgebäude mit Grundstück in Sültingen einzutauschen und zu verrechnen. Das Trauener Haus könne leicht zur Schule umgebaut bzw, erweitert werden. Reg.Baurat von Steinwehr sprach sich entschieden gegen diese Lösung aus".
"Von der Mehrzahl der anfangs überraschten Versammlungs-Mitglieder wurde der Plan gutgeheißen".
 

Im Sommer des Jahres 1925 erfolgt die Einstellung des Schulbetriebes in Sültingen. Der letzte Lehrer war Herr Hesse.

Februar 1925: "Nachdem die zuletzt in der Sültinger Schule wohnende Schäferfamilie Cohrs dieselbe verlassen hat, steht die alte Schule völlig verwaist und vereinsamt in stummer Winterheide. Selbst Schüler und Lehrer pilgern täglich nicht mehr zu ihr hinaus".

ansicht_sueltingenAnsichtskarte Sültingen – Schulgebäude unten links
Der Abriß erfolgte 1956. Damit verschwand auch ein altes Fachwerkgebäude, das bis 1925 den Kindern aus Trauen, Kreutzen, Dethlingen und Sültingen mehr als 60 Jahre lang als Schule gedient hatte.

 

3. Die Schule in Trauen (von 1925 bis 1975)
Februar 1925: "Obwohl schon vor nahezu 6 Jahren ein Schulneubau durch die Gemeindeversammlung beschlossen wurde, bedurfte es doch dieser langen Zeit, um all die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, die sich der Verwirklichung des Planes entgegen stellten, so dass erst nun die mit der Bauausführung beauftragte Firma Dröge, Bergen, mit den ersten Ausschachtungsarbeiten beginnen konnte".
 
März 1925: "Der Schulbau ist flott vonstatten gegangen. Gemeinde und Schule dürfen heute das Richtfest feiern".
Beim Lesen dieser Zeilen hat man den Eindruck, es würde sich um einen kompletten Neubau der Schule handeln – das stimmt nicht! Es ist vielmehr der Anbau einer einklassigen Schule, ab 1926 mit Lehrerwohnung, an das Gebäude der 1919 errichteten Landesforst-Gärtnerei (Constantin).
schule_trauen_2
Trauener Schule (vor 1950)
August 1925: "Die neue Schule ist fertig gestellt. Kinder und Lehrer sind froh, dass sie nun nach den Ferien in dieses von der Morgensonne gebadete neue Schulzimmer, ein wahrer Schmuckkasten, einziehen dürfen. Schnell werden in der neuen, schönen Umgebung die trüben Stunden (in Sültingen) vergessen, in denen Schüler und Lehrer in der engen, dumpfen Küche, nach erquickender Kühle labend, an schwülen Tagen den heißen Strahlen der Mittagssonne ausgesetzt waren".
 
Der erste Schulmeister an der neuen Schule in Trauen war Herr Hesse, jener Lehrer, der auch die letzten Unterrichtsstunden in der Sültinger Schule erteilt hatte. Ihm folgte 1926 Otto Winterhof aus Langendorf, Kreis Dannenberg, der für die Trauener Nachwelt alles zu Papier brachte, was ihm wichtig erschien.
Winterhof: "Ich werde in dieser neu angefangenen Chronik mich nicht an ein bestimmtes Schema bezüglich der Aufzeichnungen binden, sondern die Ereignisse und Erscheinungen chronologisch niederschreiben. Da in der Schulgemeinde Trauen keine Gemeindechronik vorhanden ist, so werden auch Dinge berücksichtigt, die vielleicht erst mittelbare Beziehungen zur Schule haben. Was an Übersichtlichtkeit verloren gehen mag, wird hoffentlich durch die Ursprünglichkeit der Darstellungen wieder gewonnen".
lehrer_winterhofFamilie Winterhof im Garten der Schule 1926
 
Otto Winterhof hat uns mit seiner Art, Begebenheiten festzuhalten, einen großen Gefallen getan. Auch die nachfolgende Lehrerschaft hat sich beim Verfassen der Chronik nicht nur auf die rein schulischen Dinge beschränkt.
 

Abschließend eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten:

1925: Errichtung der einklassigen Schule

1950: Einrichtung einer 2. Lehrerstelle

1951: Schule wird durch einen Klassenraum erweitert

1966: Einschulung der Oberstufe in Munsteraner Schule

1971: Die Schule wird nur noch als Grundschule (Klasse 1 bis 4) geführt

1975: Einstellung des Schulbetriebes

 

11 Lehrkräfte haben in den 50 Jahren an dieser Schule Unterricht erteilt:
Herr Hesse, Otto Winterhof, Karl Klemm, Herr Gebhardt, Alfred Peinert, Karl Thöne, Frl Schulz, Max Friedrich, Emil Pofahl, Max Zummach und Hildegard Zummach.
 

1975 geht damit eine Ära zu Ende


Der „Kreugerhoff" in Trauen 
entnommen u.a. aus dem Buch „Munster" von H. Peters
 
Da Trauen an der alten Heerstraße Hannover-Lüneburg lag, (in früherer Zeit auch als Trauener-Frachtweg bezeichnet) gab es schon früh einen "Krug" im Ort, um Fuhrleuten und fahrenden Gesellen Einkehr zu gewähren. Der Bauer Tewes hatte für den Ausschank eine kleine Stube eingerichtet und war nun der "Kreuger von Trauen", wonach sein Hof lange Zeit die Bezeichnung "Kreugerhoff" trug. Die Kruggenehmigung mußte alle 6 Jahre neu vom zuständigen Amt Ebstorf (ab 1852 Soltau) eingeholt werden. Die jährliche Pacht betrug 1 Taler und 12 Groschen.
 
Aus dem  "Ambt- und Erbregister des Fürstlichen Ambtes Ebstorff" verfertigt Anno 1668 ist überliefert, dass „die Krüger im Ambt Ebstorff (dazu gehörten auch Trauen und Munster) schencken Lüneburger und Ultzer Bier, nur die zwo Krüger in Ebstorff schencken Giffhornschen Bröhan (Gebräu) mit zu. Der Kreuger "Hanß Tewes zu Trawen" (ältere Bezeichnung von Trauen) hat jährlich 2 Rtl (Reichstaler) zu bezahlen".
 

Kreugerhof_TrauenDer Krug im 17. bis 19. Jahrhundert  - Hof Böhm Trauen

Der Umsatz muß erheblich gewesen sein, denn die Jahrespacht hatte der zuständige Amtmann in Ebstorf jetzt auf 3 Taler festgesetzt; das war die weitaus höchste Pacht in unserer Gegend.
Als zum Ende des 18. Jahrhunderts das Verkehrsaufkommen größer wurde, gedachte auch Bauer Hans Chr. Herrs einen Krug anzulegen und beantragte die Genehmigung in Ebstorf. Das allerdings forderte den Protest des alten KrügersTewes heraus, der nach Ebstorf pilgerte, um die Genehmigung zu verhindern. Das gelang ihm insofern, als der zuständige Amtmann die Pachtsumme auf 3 Taler anhob, worauf Bauer Herrs verzichtete, während Bauer Tewes 6 Jahre lang 3 Taler zu zahlen hatte.
 
In der Folgezeit ging das Kreugergeschäft stark zurück und Johann Wilhelm Menke, der inzwischen den Teweschen Hof erheiratet hatte, konnte die hohe Pacht nicht mehr aufbringen. Er beklagte sich beim Amt Ebstorf darüber, daß "die Krugnahrung kein Vorteil sei und der Ausschank nur Schaden brächte und Anlaß zum Borg gäbe". Der Amtmann hatte ein Einsehen und begnügte sich fortan mit der alten Pacht von 1 Taler und 12 Groschen.
1808 verstarb Bauer Menke und bald darauf brannte der Hof aus unbekannter Ursache nieder. Der Krug allerdings blieb dem Hof erhalten. Das Gebäude, das als Krug diente, ist 1970 abgerissen worden. Während des 2. Weltkrieges war darin noch eine Kantine untergebracht, die von Frau Käthe Crone bewirtschaftet wurde.
 

Trauen_Luftaufnahme_BoehmLuftaufnahme Hof Böhm Trauen aus den 50er Jahren


Naturdenkmal „Adam und Eva" in Trauen 
entnommen u.a. aus dem Buch „Munster" von H. Peters
 
An der alten Heerstraße, dem „Trauener Frachtweg", standen bis 1945 / 1948 die beiden Rieseneichen „Adam und Eva". Bereits 1890 stellten der Schulmeister Laffert aus Trauen (Heimatforscher) und der preußische Forstrat Quaet-Faslem fest, daß beide Bäume jeweils über 1000 Jahre dort standen. Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahre 1906 wird der Umfang der Eva-Eiche mit 15,5 m und der Adam-Eiche mit 17 m angegeben. Die Eiche war innen hohl und um einen kleinen Tisch herum konnten mehrere Personen sitzen und im Stamm des Baumes Karten spielen.
Die Eva-Eiche brach während des 2. Weltkrieges zusammen, die Adam-Eiche stand noch bis 1948 am Ufer der Örtze. Im Stamm des Baumes befand sich ein Wespennest, das Leuten, die mit der Luftbrücke Berlin zu tun hatten, eines Tages zu lästig wurde. Sie übergossen das Nest mit Benzin und zündeten es an.

(Anm.: Trauener Zeitzeugen wissen zu berichten, dass Eva den Adam überlebt hat und die lästigen Plagegeister nicht Wespen, sondern Hornissen waren)

Wie auch immer: Es war auch das Ende eines wohl einmaligen Naturdenkmals in Trauen.
 
Adam und Eva waren seinerzeit gern besuchte Ausflugsziele in der näheren Umgebung. In dem „Festbuch zur Wiedersehens-Feier des ehemaligen 10. Armee-Korps" (17. bis 20. August 1928) wird für die im „Deutschen Haus" (Munster) untergebrachten Reservisten für Montag, den 20.08.1928 eine „Fußwanderung am linken Ufer der Oerze entlang, durch herrliche Heide- und Moorlandschaften über Dethlingen nach Trauen zu den alten Eichen Adam und Eva" angeboten.

 

Adam und Eva

Diese Aufnahme zeigt nur die Adam-Eiche. Eine Ansichtskarte mit diesem Motiv lässt sich auf 1936 datieren.

 

Wir lassen August Freudenthal (1851-1898 aus Fallingbostel) zu Wort kommen, der in seinem 1894 erschienenen Buch „Heidefahrten – Ausflüge in die Heide" im Abschnitt „Von Munster über Trauen nach Müden" folgendes schreibt:
 
„Nachdem wir das Sültmoor hinter uns hatten, erreichten wir bald das 3 ½ Kilometer von Dethlingen entfernte Dörfchen Trauen. Dasselbe besteht aus drei Gehöften, ist aber, der Mittelpunkt einer größeren politischen Gemeinde." (Anm.: Am 25.Juli 1866 wurde aus den Einzelgemeinden Kreutzen, Dethlingen, Sültingen und Trauen die Samtgemeinde Trauen)
„Die stattlichen Bauernhäuser mit ihren Nebengebäuden und schönen Eichhöfen machen den Eindruck bäuerlicher Wohlhabenheit. Das Wiesenland bewässert die südlich am Orte vorbei fließende sog. Kleine Oertze, ein klarer Heidebach, der unweit Oerrel entspringt und nach einem Laufe von etwa 10 Kilometern sich 2 Kilometer unterhalb Trauens bei Creutzen in die Oertze ergießt.
Die Umgebung des kleinen Baches bei Trauenbietet dem Auge nach der Fahrt durch Moor und Heide ein anmutiges Landschaftsbild dar, dessen besondere Zierden zwei alte, vielhundertjährige Eichen bilden, die als stumme Zeugen der Vorzeit aus dem jungen Holzwuchs einer neueren Zeit hervorragen. Die beiden Bäume, welche dem Dorfe gegenüber auf dem hohen linken Ufer der kleinen Oertze stehen, gehören ohne Zweifel zu den Sehenswürdigkeiten der Gegend und dürfen kaum sonst noch in der hohen Heide ihres Gleichen finden.
Die ehemals stärkste der beiden Eichen ist nur noch eine Ruine. Der Stamm, welcher etwa einen Umfang von 15 Metern gehabt haben mag, ist bis auf den Grund in zwei Theile gespalten, doch ragt noch jedes Stammstück hoch in die Luft und ist mit laubtragenden Ästen geschmückt.
Die besser erhaltene und höchste Eiche steht einige hundert Fuß östlich davon und ist weiter vom Bache entfernt. Sie hat, obschon ihre Kronenäste gebrochen oder vom Blitz zersplittert sind, immerhin noch eine Höhe von reichlich 50 Fuß und ist noch mit reichem Laubwuchs geschmückt. Auch diese Eiche hat einen völlig ausgehöhlten Stamm, die Höhlung ist von der Ostseite her zugänglich. In derselben kann eine Gesellschaft von sechs bis acht Personen bequem Schutz finden, oder, wie der Volksmund sagt, eine Schneiderwerkstätte mit fünf Gesellen aufgeschlagen werden. Der Stammumfang des Baumes beträgt fünf Fuß, über der Erde noch etwa 10 Meter.
Nachdem wir gefrühstückt und von den Eichen zur Erinnerung einige photographische Aufnahmen gemacht hatten, fuhren wir auf einem einsamen Heidewege weiter von Trauen nach Creutzen."

Postkarte_Trauen_1906

 


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