Ziele der Ortsentwicklung
Die Diskussion über die künftige Entwicklung Trauens wird bereits intensiv geführt. Seit einigen Jahren liegt ein Antrag auf Aufnahme des Ortes in das niedersächsische Dorferneuerungsprogramm vor und seit dem Frühjahr 2009 gibt es einen „Förderverein der Dorfgemeinschaft in der Altgemeinde Trauen", der sich für die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements im Ort einsetzt.
Als besonderes Anliegen der Dorfentwicklung wurde in Zeiten des demografischen und strukturellen Wandels die Erhaltung und Erneuerung der örtlichen Strukturen erkannt. Nur wenn es gelingt, die Attraktivität eines abseits der Hauptentwicklungsströme gelegenen Ortes zu sichern und zu fördern, hat dieser eine Zukunft. Die im Folgenden dargestellten Gestaltungsvorschläge sollen auch und gerade angesichts der zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen einen Beitrag dazu leisten, Trauen mit seinen Ortsteilen Dethlingen und Kreutzen zukunftsfähig zu entwickeln.
Neben den örtlichen Ansätzen, die auf den nachfolgenden Seiten erläutert werden, sollen hier ausdrücklich einige strukturelle Bemühungen genannt und unterstützt werden, die seitens der Fördervereines und der Stadt verfolgt werden, insbesondere:
* Mehrgenerationenorientierung
* Sicherung der Nahversorgung und Infrastruktur
* Verbesserung der Verkehrsanbindung (ÖPNV)
* Entwicklung touristischer Angebot
* Stärkung der regionalen Einbindung.
Hier soll beispielhaft die Idee des Kartoffellehrpfades hervorgehoben werden. Diesen als ortsteilverbindendes und die Geschichte der Region thematisierendes Konzept zu entwickeln, ist ein lohnendes Vorhaben. Hierzu dienten die Anlage eines Wanderparkplatzes in Dethlingen (gegenüber der Einmündung der L 240), die Ausstattung des Rundweges mit Verweilplätzen und Hinweistafeln sowie die Vernetzung und Ausschilderung dieses Angebotes im Rahmen regionaler Wegeverbindungen. Die vorgenannten allgemeinen Zielsetzungen und strukturellen Ansätze stellen gewissermaßen die Kulisse dar, vor der die hier im Vordergrund stehenden Fragen der Ortsgestaltung zu sehen sind. Im Folgenden werden die aus der spontanen Dorfbegehung resultierenden Vorschläge zur Verbesserung der Ortsgestalt dokumentiert. Dabei wird das Areal der Dorfgemeinschaftseinrichtungen als ein umfassender Schwerpunkt behandelt. Für weitere Bereiche werden kurze textliche und skizzenhafte zeichnerische Hinweise gegeben.
Gestaltungsschwerpunkt Dorfgemeinschaftsanlage
Die Dorfgemeinschaftsanlage an der Celler Straße bildet den sozialen Mittelpunkt der Dörfer Trauen, Dethlingen und Kreutzen. Sie setzt sich zusammen aus der Alten Schule (Baujahr 1926), in der der örtliche Kindergarten und ein Mehrzweckraum untergebracht sind, dem Feuerhaus mit Fahrzeughalle und Mannschaftsraum sowie der Turnhalle, der ein Gedenkstein für die Kriegsgefallenen vorgelagert ist. Wegen ihres Alters und Renovierungszustandes wurde zur Antragstellung zur Dorferneuerung bereits der Erneuerungsbedarf dieser Gebäude angemeldet.In der Anordnung der drei Baukörper bildet sich ein platzartiger Hof aus, der jedoch aufgrund mangelnder gestalterischer Abstimmung und der zum Teil unansehnlichen Oberflächengestaltung auf den ersten Blick einen Eindruck von Beliebigkeit und Tristesse hinterlässt. Der Anlage zugeordnet sind ein Grillplatz und ein Bolzplatz im rückwärtigen Bereich, die durch Grüngestaltung und landschaftliche Einbindung hohe Qualität aufweisen.
Wie in der Skizze dargestellt, wird vorgeschlagen, den Hof der Dorfgemeinschaftsanlage durch eine einheitliche Pflasterung mit dorftypischen Steinen aufzuwerten und drei Laubbäume anzupflanzen. Der Vorbereich vor der Turnhalle kann durch eine Laubhecke eingefasst, der zurzeit unauffällige Zugang durch ein Vordach betont werden. Die Koniferen hinter dem Gedenkstein sollten durch Laubsträucher (z.B. Zierkirsche) ersetzt werden.
Weiter wird angeregt, einen kleinen Verweilplatz mit einer Sitzgruppe unter dem Kronendach der Eichen an der Zufahrt anzulegen. Gegenüber, neben dem Giebel der Alten Schule, der mit einer Fassadenbegrünung verschönert werden sollte, können - ergänzend zu der vorhandenen Ortstafel - zwei Informationstafeln aufgestellt werden.
Insgesamt soll die Anlage so einladend gestaltet werden, dass die Bewohner Trauens, aber auch Durchreisende, Spaziergänger und Radfahrer den Platz am Dorfgemeinschaftshaus als Mittelpunkt des Ortes erleben können.
Celler Straße
In unmittelbarem räumlichen Zusammenhang mit der Dorfgemeinschaftsanlage steht die Celler Straße. Sie stellt in ihrer Funktion als überörtliche Hauptverkehrsstraße und mit dem hohen Verkehrsaufkommen eine Zäsur zwischen dem größten Teil der Wohnsiedlung und den Einrichtungen der örtlichen Infrastruktur dar. Zwar ist es mit den Umgestaltungsmaßnahmen der jüngeren Vergangenheit bereits gelungen, das Fahrbahnprofil einzuengen, den Gehwegbereich vor der Alten Schule hervorzuheben und den Straßenraum durch großkronige Laubbäume zu fassen.
Und doch präsentiert sich der Straßenraum insbesondere im Bereich der Bushaltestelle zu weiträumig. Vor diesem Hintergrund wird als einfache Gestaltungsmaßnahme vorgeschlagen, die Parkbuchten und die Bushaltebucht im Material von der Fahrbahn abzusetzen und die Länge der Bushaltebucht zu verkürzen. So entsteht - wie die nebenstehende Skizze zeigt - bereits ein verbesserter Raumeindruck, zu dem auch ergänzende Bepflanzungen auf dem Privatgrundstück Soldiner Straße Nr. 7 beitragen können.
Darüber hinaus sollte das vorhandene Buswartehäuschen durch ein Neues ersetzt werden, welches in Proportion und Gestalt regionstypische Ansätze aufgreift.
Eine weitergehende Maßnahme, die allerdings sorgsam mit der Straßenbauverwaltung abzustimmen ist, wäre die Anlage einer Mittelinsel im Bereich der Einmündung des Pommernweges. Auf diese Weise ließe sich die fußläufige Erreichbarkeit der Dorfgemeinschaftseinrichtungen nachhaltig verbessern